Pflanzenfasern

Fibre - säure und laugenbeständig, kochfest und superelastisch

Fibre- auch Mexicofibre oder Tampico-Fibre genannt wird hauptsächlich aus den Blattrippen zweier Agavenarten gewonnen, welche auf dem mexikanischen Hochplateau wachsen. Der Versuch , diese in anderen tropischen Hochländern anzubauen scheiterten, da diese Pflanzen dort die benötigten Fasern nicht in ausreichender Qualität entwickeln konnten. So kam es, dass Mexico ein natürliches Monopol auf diesen Werkstoff hat. Ab dem 3.Lebensjahr werden in den Plantagen die Blätter drei-viermal im Jahr geerntet. Fibre zeichnet sich durch seine besondere Widerstandsfähigkeit gegenüber Säure, Laugen und Hitze aus, ebenso durch eine hohe Elastizität und eine optimale Wasserabsorbierung. Daher hat diese Faser einen hohen Stellenwert sowohl in den Bereichen Scheuerbürsten und Spülbürsten, als auch  bei den Körperpflegeprodukten wie Bade- und Massagebürsten.

Pflege: Fibre ist sehr robust und pflegeleicht. Sie verträgt Reiniger ebenso wie kochend heißes Wasser. Nach Gebrauch sollte sie trocken gelagert werden, am besten mit dem Besatz nach unten und Staunässe vermeiden.

Union - kräftige Mischung aus Fibre und Bassine

Union verbindet die Eigenschaften von Bassine und Fibre und wird in erster Linie für die Herstellung von Scheuerbürsten und Schrubbern verwendet.

Pflege: Union ist sehr robust und pflegeleicht. Sie verträgt Reiniger ebenso wie kochend heißes Wasser. Nach Gebrauch sollte sie trocken gelagert werden, am besten mit dem Besatz nach unten und Staunässe vermeiden.

 

Bassine - hart im Nehmen, gut zum Mischen

Bassine ist die Blattrippenfaser der in Indien und Sri Lanka vorkommenden Palmyra-Palme. Sie ist sehr kräftig, nassfest und hitzebständig und wird häufig mit Fibre zu Unionfibre gemischt. Gefertigt werden hauptsächlich harte Scheuerbürsten und Schrubber, aber auch bei Ofenrohrbürsten und Straßenbesen findet diese Faser Anwendung.

Pflege: Bassine ist sehr robust und pflegeleicht. Sie verträgt Reiniger ebenso wie kochend heißes Wasser. Nach Gebrauch sollte sie trocken gelagert werden, am besten mit dem Besatz nach unten und Staunässe vermeiden.

 

Kokos - Zäh und Nassfest

Die für die Bürsten und Besenproduktion benötigte Kokosfaser stammt aus der von der Frucht der Kokospalme. Die Fasern lagern zwischen der äußeren, lederartigen Schale und der eigentlichen Kokosnuss und können bis zu 30cm lang sein. Die wichtigsten Eigenschaften der Kokosfaser sind die Zähigkeit, Nassfestigkeit und ihr geringes Gewicht.

Eingesetzt werden sie beispielsweise in der Herstellung von Gemüsebürsten, Teppichbürsten, Handfegern und Besen.

Pflege: Kokosfaser ist sehr robust und pflegeleicht. Sie verträgt Reiniger ebenso wie kochend heißes Wasser. Nach Gebrauch sollte sie trocken gelagert werden, am besten mit dem Besatz nach unten und Staunässe vermeiden.

 

Arenga - die Feine unter den Harten

Arenga ist eine Blattscheidefaser, sie stammt von der Palme Arenga saccharifera, auch Zuckerpalme genannt, die in Südostasien weit verbreitet ist. Die natürliche Farbe ist dunkelgrau bis blauschwarz und sie erreicht eine Länge von bis zu 120cm. Arenga ist feiner und weicher als die anderen Palmfasern und trotzdem zäh und elastisch und wird sowohl zu Scheuerbürsten als auch hochwertigen Straßenbesen verarbeitet.

Pflege: Arenga ist sehr robust und pflegeleicht. Sie verträgt Reiniger ebenso wie kochend heißes Wasser. Nach Gebrauch sollte sie trocken gelagert werden, am besten mit dem Besatz nach unten und Staunässe vermeiden.

 

Bahia - besonders kräftig, besonders flexibel

Bahia, auch Bahia-Piassava genannt ist die Blattscheidefaser der Palme namens Attalea funifera, diese gedeiht hauptsächlich in dem ost-brassilianischen Inselstaat Bahia, woher sie auch ihren Namen hat. Die Faser ist sehr kräftig und gleichzeitig flexibel, sie kommt bei der Herstellung von hochwertigen, robusten Straßenbesen zum Einsatz.

Pflege: Nach Gebrauch trocken lagern.

 

Piassava - wenn nur die Harten in den Garten kommen

Piassava ist ein Sammelbegriff verschiedener Palmfasern aus Südamerika und Afrika, wobei heutzutage meistens die Afrika-Piassva der Rahia-Palme zum Einsatz kommt. Verwendung finden diese Fasern in der Bürstenbinderei meist bei der Herstellung von Straßenbesen, diese sind sehr kräftig und abriebfest.

Pflege: Nach Gebrauch trocken lagern.

 

Reiswurzel - die Härteste ihrer Art

Auch die Reiswurzel stammt nicht von der Reispflanze sondern von der Pflanze namens  Zacaton, einem Mexikanischen Hochlandgras, welches in 2000m über dem Meeresspiegel wild wächst. Der Name „Reis“ wurde von dem spanischen Wort „Raiz“ = Wurzel abgeleitet. Die starken, feingewellten Wurzeln werden ca. 30cm lang und können nur in der Regenzeit bei weichem Boden geerntet werden. Aus Reiswurzeln werden die klassischen Wurzelbürsten, aber auch beispielsweise Topfkratzer oder Pferdebürsten hergestellt. Diese Faser ist sehr hart und hat eine größere Abriebfestigkeit als alle anderen Pflanzenfasern. Um ihre Elastizität zu erhöhen und sie vor dem brechen zu schützen sollte die Bürste vor jedem Gebrauch wenige Minuten ins Wasser gelegt werden.

Pflege: Vor dem Gebrach wenige Minuten wässern, nach Gebrauch trocken lagern, am besten mit dem Besatz nach unten und Staunässe vermeiden.

 

Reisstroh - der Feine für Balkon und Garten

Der Name Reisstroh ist in diesem Falle irreführend, denn diese Faser hat nichts mit Reis zu tun, man versteht darunter das Stroh der Sorghum- oder auch Sorghohirse, welches wiederum aus den Rispen dieser Pflanzen gewonnen wird. Diese Getreideart ist vorwiegend in subtropischen Ländern und dem Balkan verbreitet und wird vorwiegend zu Reisstrohbesen bzw. Brossen verarbeitet.

Pflege: Nach Gebrauch trocken lagern.