Tierhaare

Dachs - Rasierpinsel der Extraklasse

Das Dachshaar stammt vom Fell des europäischen Dachses, es ist fein und dennoch strapazierfähig. Die besten und langlebigsten Rasierpinsel werden aus diesem Haar gefertigt. So sind die Haarspitzen des Dachses im Vergleich zur Borste wesentliche runder und damit angenehmer auf der Haut. Der Pinsel bleibt im Gebrauch voluminös und produziert einen feinen, stabilen Schaum. Generell gilt, je ausgeprägter die Zeichnung der Haare, desto hochwertiger ihre Qualität.

Es beginnt mit den einfachen Pinseln aus Mantelhaar, diese bestehen aus den grau-braunen Seitenhaaren, weiter geht es mit den Rückenhaaren des Dachses – dem Feinhaar, welches schon eine deutlich erkennbare, typische Dachshaarzeichnung aufweist. Die höchste Qualität ist der Silberspitz, hierfür finden ausschließlich die langen Nackenhaare des Dachses Verwendung. Dieser Pinsel zeichnet sich durch seine besondere Feinheit, die Größe und das Volumen aus.

Pflege: Nach dem Gebrauch gründlich mit klarem Wasser ausspülen, ideal ist es, den Pinsel hängend zu lagern. Sofern er stehend gelagert wird sollte er gut ausgeschüttelt werden.

Borste oder Naturborste – ein Multitalent das auch hohen Hygienestandarts standhält

Unter „Borste“ oder „Naturborste“ versteht man immer Schweineborste. Verwendung finden in der Bürstenproduktion in erster Linie die langen und kräftigen Haare der Rückenpartie des Winterkleides.

Der große Vorteil der Borste die Kochfestigkeit, damit erfüllt sie hohe Hygienestandarts. Sie verträgt sehr hohe Temperaturen und kommt daher auch für Backpinsel zum Einsatz, welche sich unter Anderem zum Bestreichen von heißen Blechen und Waffeleisen eignen.

Ein weiteres Plus ist die Eigenschaft Fett aufzunehmen und gleichermaßen wieder abzugeben, was wiederum zum Beispiel der Haarpflege dient (Körpereigenes Fett wird an der Kopfhaut aufgenommen und beim Kämmen im Haar gleichmäßig wieder abgegeben) und eine gute Haarbürste auszeichnet.

Verarbeitet werden Borsten zu Bürsten aller Art, wie zum Beispiel Massage- und Haarbürsten, Zahnbürsten, Spül- und Flaschenbürsten uvm.

Leider ist es der Massentierhaltung und der Konzentration bei der Zucht auf möglichst schnelles Wachstum und viel Fleisch geschuldet, dass die europäischen Schweine größtenteils bereits nach wenigen Monaten schlachtreif sind, anstatt wie früher nach 3-4Jahren. Das ist ein Alter in dem das Borstenwachstum noch kaum eingesetzt hat. So ist man mittlerweile gezwungen einen großen Teil der Borsten zu importieren.

Pflege: Schweineborste ist sehr robust und pflegeleicht. Sie verträgt Reiniger ebenso wie kochend heißes Wasser. Nach Gebrauch sollte sie trocken gelagert werden, am besten mit dem Besatz nach unten und Staunässe vermeiden.

 

Wildschweinborste - nicht nur für die perfekte Haarpflege

Die längsten, kräftigsten und damit hochwertigsten Borsten liefert das Wildschwein. Hier findet neben Dem Winter- auch das Sommerkleid Verwendung, was am Leben der Tiere in freier Wildbahn und dem Erreichen eines höheren Alters liegt. Wildschweinborsten sind hochwertiger und seltener und finden daher in erster Linie bei der Herstellung edler Bürsten Verwendung wie zum Beispiel Haar- und Kleiderbürsten.

Ein besonderes Qualtitätsmerkmal für die kräftigsten Borsten sind hellbraune bis weiße Spitzen, dies sind die Haarwurzeln und deuten auf den ersten Schnitt –das erste Drittel der Borste- hin, aus welchem unter Anderem die besten Haarbürsten produziert werden. Der zweite Schnitt –gemeint ist hiermit das zweite Drittel- findet zum Beispiel in der Herstellung hochwertiger Kleiderbürsten und Handwaschbürsten Verwendung.

Pflege: Wie bei der Schweineborste gilt auch hier, sie ist sehr robust und pflegeleicht. Sie verträgt Reiniger ebenso wie kochend heißes Wasser. Nach Gebrauch sollte sie trocken gelagert werden, am besten mit dem Besatz nach unten und Staunässe vermeiden.

Rosshaar – dieser Besen kehrt wie kein Anderer

Als Rosshaar werden Schweif-, Mähnen und auch Fesselhaare der Pferde bezeichnet. Allerdings gibt es auch hier große Unterschiede. Für einen guten Rosshaarbesen sollte auf jeden Fall reines Schweifhaar zum Einsatz kommen. Am besten eignet sich hierfür das Stutzhaar, der 1.Schnitt. Dieses Haar ist besonders robust, pflegeleicht und filzt nicht. Mähnenhaar kommt bei weicheren Bürsten, wie z.B. Gesichtsmassagebürsten zum Einsatz.

Eine besondere Variante ist das geschlitzte oder gesplisste Rosshaar. Man erkennt dies an den hellen, geschliffenen Spitzen welche sehr weich und fein sind und den Staub beim Kehren noch besser aufnehmen.

Pflege: Einfach von Zeit zu Zeit mit einen groben Kamm auskämmen und nach Bedarf mit heißem Wasser und Neutralseife oder Haarshampoo auswaschen. Nach dem Waschen Lufttrocknen - nicht auf die Heizung wegen dem Holz- und in trockenem Zustand nochmals auskämmen, fertig.

Tipp aus dem Atelier

Besen am besten immer Aufhängen oder auf den Stiel stellen, nie auf dem Besatz lagern. Sollten sich die Haar doch einmal verdrückt oder breitgestanden haben zuerst gründlich auskämmen, dann einfach eine Schüssel mit kochend heißes Wasser befüllen und den Besatz für einige Minuten hineintauchen. Anschließend auskämmen, in Form bringen und aufhängen.

Ziegenhaar – das kleine Wunder gegen Staub

Das feine Ziegenhaar stammt von dem Fell der Chinesischen Langhaarziege. Auf Grund seiner hervorragenden Staubbinden Eigenschaften eignet es sich besonders zum Staubwischen und zur Pflege von Möbeln, Bildschirmen, Fotolinsen, Büchern, Pflanzen uvm.

Ebenso kommt dieses Haar bei Kosmetikpinsel, Babyhaarbürsten und extra weichen Körperbürsten zum Einsatz.

Pflege: Beim Abstauben den Wedel oder die Bürste zwischendurch am Fenster ausschütteln. Ansonsten von Zeit zu Zeit mit einem groben Kamm auskämmen und hin und wieder mit lauwarmer Seifenlauge oder mildem Haarshampoo vorsichtig auswaschen, anschließend aufhängen und lufttrocknen - nicht auf der Heizung wegen dem Holz! Nach dem Trocknen mit einem groben Kamm auskämmen, fertig. In der Regel genügt ausschütteln und kämmen, das Waschen ist hier eher selten vonnöten.

Tipp aus dem Atelier

Auch hier gilt, niemals auf dem Besatz lagern, Besen am besten aufhängen. Falls dies doch passiert sein sollte den Besatz einige Minuten in warmes Wasser tauchen und anschließend in Form bringen.